Aktuelles

Weidenbacher Tor mit Rotem Schloss (ehem. Falkenhaus) und Reithaus.
  Vortrag von Dr. Barbara Eichner in Ansbach geschrieben von Redaktion am 19.03.2023
Donnerstag, 13. April 2023

Dr. Barbara Eichner aus Oxford (Brookes University) hält einen Vortrag zum Thema "Der Harem in Franken: Neue Perspektiven auf Lady Cravens Ansbacher Gesellschaftstheater?".

19.30 Uhr Residenz Ansbach, Alte Bibliothek, 3. Stock

Eine Veranstaltung des Historischen Vereins für Mittelfranken e. V.
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  Triesdorfer Heft Nr. 11 geschrieben von Redaktion am 13.01.2023
Markgraf Alexander und sein Hof zu Triesdorf / Herausgeber: Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung e.V. ; Dr. Arno Störkel, Dr. Barbara Eichner, Prof. Dr. Georg Seiderer, Prof. Dr. Susan Richter. - Triesdorf : Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, 2022. - 80 Seiten : Illustrationen .

Besprechung im Falk-Report Gunzenhausen

Das Heft ist erhältlich in den Buchhandlungen Seyerlein und Schreiber in Ansbach, Pfahler und Buchhandlung am Blasturm in Gunzenhausen sowie in der Sauerbrunnen-Buchhandlung in Crailsheim.
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  Nachruf auf Reinhard Knodt 1951-2022 geschrieben von Redaktion am 11.01.2023
1 Reinhard Knodt stirbt in Berlin

Reinhard Knodt ist tot. Er starb am 20.12.2022 in Berlin. Reinhard Knodt war Philosoph, Schriftsteller und Journalist. Daneben war Reinhard Knodt auch als Kulturmanager tätig. Besonders sein Projekt Schnackenhof lag ihm am Herzen. Dort konnte er die von ihm vertretene Korrespondenzphilosophie mit Freunden und Gästen entwickeln und einüben.

2 Reinhard Knodt in Triesdorf

Ich lernte Reinhard Knodt bei der Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung im Gasthaus Sammeth-Bräu in Weidenbach kennen. Der damalige Vorsitzende Dr. Horst von Zerboni lud ihn zum Vortrag über Triesdorf ein. Auslöser war das vom Verein herausgegebene Buch Triesdorf in Weidenbach und vor allem der darin enthaltene Beitrag über den Triesdorfer Landschaftspark von Maria Theresia von Zerboni. Reinhard Knodt war auch Goethe-Kenner. Und Goethe kam nicht nur an Triesdorf vorbei, sondern philosophierte zum Thema Garten. Der Vortrag zu Goethe, Garten und Triesdorf kam bei den Zuhörern so gut an, so dass Dr. von Zerboni im Nachgang namens des Vereins sogleich Reinhard Knodt für den Wolfram-von-Eschenbach-Kulturpreis des Bezirks Mittelfranken vorschlug. Den Förderpreis hatte Reinhard Knodt ja schon vorher erhalten.

Fortan besuchte ich Reinhard Knodt im Schnackenhof und bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen in Ansbach und Nürnberg, bei denen er seine Vorträge und Lesungen hielt. Bei einem dieser Vorträge – es war im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg - konnte ich ihn davon überzeugen, sein erfolgreiches Schnackenhof-Konzept in die Villa Sandrina nach Triesdorf zu übertragen. Denn dort hatte ja schon Jürgen Schmidt vorher das Literarische Kabinett erfolgreich eingeführt. Und somit den Salon der Lady Craven reaktiviert. Insgesamt vier Konzertvorträge konnten wir sodann mit Reinhard Knodt veranstalten, drei in der Villa Sandrina zu Triesdorf, einen auf Schloss Dennenlohe. Finanziert wurden diese Feste der Hochkultur durch das damalige Spendenprogramm FAIRanwortung der Nürnberger Direktbank ING-DiBa.

Der Beginn war 2010 zum Thema: "Goethes Gedichte in der Vertonung des Carl Friedrich Sigmund von Seckendorff-Aberdar" mit Khrystyna Pichkurenko (Mezzosopran) und Tobias Hartlieb (Tafelklavier) zum Thema: "Goethes Gedichte in der Vertonung des Carl Friedrich Sigmund von Seckendorff-Aberdar". Um das Besucherrisiko zu minimieren konnten wir die Goethe-Gesellschaft Gunzenhausen als Kooperationspartner gewinnen.

Zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist gab es 2011 einen Konzertvortrag zu Heinrich von Kleist und dem Ansbacher Schriftsteller Johann Friedrich von Cronegk (1731-1758) mit Dr. Reinhard Knodt (Vortrag), Tobias Hartlieb (Tafelklavier) und Elisa Fenner-Ivanov (Sopran). Tatsache ist ja, dass Heinrich von Kleist ist seiner Schrift Ein Satz aus der höheren Kritik den Cronegk erwähnt – ihn und sein Werk offensichtlich kannte.

Besonders folgenreich war 2012 der Vortrag zum Thema „Briefe aus Konstantinopel und dem Orient – Lady Montague und Lady Craven im Vergleich“ von Dr. Reinhard Knodt und Liederabend mit Lilli Wünscher (Sopran) und Tobias Hartlieb (Tafelklavier). Denn aus dem Vortrag entstand der Beitrag Das Leben der Elizabeth Craven für das Buch Triesdorf in Weidenbach, Gunzenhausen 2013, 2. Auflage. In diesem Beitrag verarbeitete Reinhard Knodt die beiden Bücher der Lady Elizabeth Craven Briefe einer Reise in die Türkey 1785/86 (Leipzig 1789) und Anekdote aus der alten Familie Kinkvervänkotsdärspakgotschderns (Leipzig 1781). Für den Bayerischen Rundfunk schrieb er über die Lady Craven dazu noch ein Feature. Diesen Rundfunktbeitrag trug Reinhard Knodt 2018 als Rede vor, während ich mein Projekt Ansbachische Markgrafenstraße im Saal des Gasthauses Eder in Weidenbach-Triesdorf vorstellte.

In Kooperation mit dem Förderverein Garten und Schlosskapelle Dennenlohe gab es 2013 noch einen Salon auf Schloss Dennenlohe. Das Thema „Leibniz und der formale Garten im 18. Jahrhundert“ mit Tobias Hartlieb am Klavier. Ein weiterer Salon 2015 zum Thema „Goethe, Knebel, Seckendorff. Der Triesdorfer Musenhof der Lady Craven aus der Sicht der Henriette von Knebel.“ kam leider nicht zu Stande. Ebenso konnte das lange diskutierte, philosophische Theaterstück zur Beziehung von Markgraf Alexander mit seiner Mätresse Lady Craven nicht realisiert werden.

3 Reinhard Knodt in Ansbach

Zuletzt konnte ich für die Buchhandlung Seyerlein in Ansbach eine Lesung mit Reinhard Knodt organisieren. 2019 las Reinhard Knodt aus seinem Buch Undinen (Berlin 2015) und liess es sich gefallen, türkische Liebeslieder von Aysun Roßmann dazu zu hören. In dem Buch der gescheiterten Liebesbeziehungen nämlich kommt die offensichtlich autobiographische gescheiterte Liebesgeschichte Necmiye vor, die in der Türkei spielt. Diese Erzählung wurde erstmalig 1986 in der Zeitschrift für Poltitik und Kultur L’80 abgedruckt. Damals, lange bevor ich ihn kannte, war er noch der Schriftsteller Reinhardt Knoth, zum Philosophen Reinhard Knodt wurde er erst später.

4 Reinhard Knodt im Schnackenhof

Im Jahr 1994 legte Reinhard Knoth sein Werk Ästhetische Korrespondenzen in der bedeutenden Buchreihe Deutsche Philosophie der Gegenwart des Reclam-Verlags Stuttgart vor. Die von ihm entworfene Korrespondenzphilosophie erklärte er in seinem Vortrag Korrespondenz und Atmosphäre – Für eine pragmatische Philosophie der Korrespondenz im Zeitalter der Kommunikation im Schnackenhof 2013. Dieser Vortrag ging 2015 in Druck, herausgegeben von seinem Freund Gustav von Campe. Daraus ging dann sein philosophisches Hauptwerk Der Atemkreis der Dinge (Freiburg i. Br. 2017) hervor. Die Korrespondenzphilosophie wurde erst kürzlich in der philosophischen Fachwelt erstmalig anerkannt: Reinhard Margreiter widmete Reinhard Knodt in seinem Buch Wohnen im Zeitalter der Mobilität (Basel 2022) nahezu das ganze Kapitel Atmosphären und Korrespondenzen. Darauf war Reinhard Knodt sehr stolz, wurde doch seine Leistung von maßgeblicher Seite endlich anerkannt.

5 Auflösung des Schnackenhofs

Am 17. März 2023 wurde der Schnackenhof geräumt und somit das Projekt beendet. Die einzelnen Vereinsmitglieder konnten die Hausgegenstände, die noch übrig waren, abtransportieren und sichern. Der Kunstförderverin Röthenbach an der Pegnitz als Trägerin konnte das Objekt nicht halten, da die Erben des ehemaligen Eigentümers sich nicht durchringen konnten, dem Verein das Haus samt Grundstück mit direktem Zugang zum Fluss zu übertragen. Es bleibt die zukünftige Aufgabe, die Geschichte des Schnackenhofs und seine Bedeutung für die Entstehung der Korrespondenzphilosophie zu schreiben.

6 Schnackenhof unter Denkmalschutz

Um den Schnackenhof der Nachwelt zu erhalten, wurde ein denkmalrechtliches Verfahren eingeleitet. Hierzu wurde das Landesamt für Denkmalpflege in München angerufen, um ein Gutachten über die Schutzwürdigkeit zu erstellen.

Carl-Alexander Mavridis






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  Theater Ansbach gibt Amphitryon von Heinrich von Kleist geschrieben von Redaktion am 20.11.2022
ANSBACH - Das Theater Ansbach hat aktuell das Lustspiel Amphitryon von Heinrich von Kleist auf dem Spielplan. Tatsächlich wollte Kleist im Jahr 1805 - das Fürstentum Ansbach gehörte damals zum Königreich Preußen - eine Anstellung annehmen.

In seinem Brief vom 7. Januar 1805 schreibt Kleist an seinen Freund Ernst von Pfuel: "Man wird mich gewiß, und bald, und mit Gehalt anstellen, geh mit mir nach Anspach, und laß uns der süßen Freundschafft genießen." Günter Dunz-Wolff/Kleist digital

Jetzt stellt sich die Frage: Welche Anstellung hoffte Kleist in Ansbach annehmen zu können? In seinem Brief vom 23. April 1805 schreibt er von Berlin aus an Christian Freiherr von Massenbach:"Wenn Thätigkeit im Felde der Staatswirthschaft wirklich mein Beruf ist, so habe ich an Altenstein denjenigen gefunden, der mich auf den Gipfel derselben führen wird; ob sie aber mein Beruf ist, ist eine andere Frage, über die jedoch mein Herz jetzt keine Stimme mehr hat." Günter Dunz-Wolff/Kleist digital Im selben Brief bedankt sich Kleist bei Massenbach für die Empfehlung bei Carl August Freiherr von Hardenberg, der ihm widerum Altenstein empfahl.

Kleist wusste allerdings selbst nicht, welche Art von Arbeit er eigentlich in Ansbach annehmen sollte. In seinem Brief vom 13. November 1805 schreibt er von Königsberg aus an Carl von Stein zum Altenstein: "Allein ich wünschte, mein verehrungswürdigster Freund, zu wissen, für welche specielle Branche der Geschäffte ich vorzugsweise in Franken bestimmt sein dürfte. Denn da es in einer so kurzen Zeit wohl kaum möglich war, mich in der ganzen Mannichfaltigkeit kameralistischer Arbeiten gehörig zu versuchen, so ist der Wunsch wohl verzeihlich, mich für die letzten Monate meines Hierseins ausschließlich auf eine Geschäfftsart legen zu dürfen, um bei einer künftigen Anstellung wenigstens nicht ohne Beifall debütiren zu können." Günter Dunz-Wolff/Kleist digital

Interessant ist hierbei, dass das Thema Erfolg auch das Thema im Lustspiel Amphitryon ist. Wer es selbst sehen möchte: Das Theater Ansbach bringt das Stück von Heinrich von Kleist am 29. und 30. Dezember 2022 jeweils um 19.30 Uhr auf die Bühne, am 31. Dezember 2022 um 20 Uhr. Im neuen Jahr dann noch am 6. und 7. Januar 2023 um 19.30 Uhr. Theater Ansbach, Großes Haus, Promenade 29 in Ansbach.

Carl-Alexander Mavridis

Weitere Informationen beim Theater Ansbach

Hinweis: Bei den zitierten Briefen habe ich statt dem deutschen ſ das lateinische s geschrieben. Grund ist dafür die bessere Lesbarkeit für den heutigen Leser.
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  Vortrag zum 200. Todestag von Carl August von Hardenberg in Ansbach geschrieben von Redaktion am 11.10.2022
Der Vortrag erscheint als Triesdorfer Heft Sonderdruck Nr. 11 mit Vorwort und Einführung.

Donnerstag, 24. November 2022

Vortrag zum Thema "Carl August von Hardenberg in Franken. Zum Gedenken an den 200. Todestag des Dirigierenden Ministers der preußischen Fürstentümer in Franken und preußischen Staatskanzlers am 26. November 1822" von Prof. Dr. Georg Seiderer, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

19.30 Uhr Ansbach, Schloss (Promenade 27, III. Stock, Alte Bibliothek)

Eine Veranstaltung des Historischen Vereins für Mittelfranken e. V.

Über Hardenberg schrieb die Bayerische Landesausstellung 2022 in Ansbach: "Hohenzollern hatten jahrhundetelang im Markgraftum [Ansbach] geherrscht - preußisches Franken gewissermaßen. Und auch nach 1791 blieb [das Fürstentum] Ansbach unter dem von Berlin gesandten Reformer August von Hardenberg zunächst preußisch." Text an der einleitenden Einführungstafel nach den beiden Absätzen über Markgraf Carl Wilhelm Friedrich und Markgraf Alexander. Irrtümlicher Weise fehlt dort bei Hardenberg der erste Vorname Carl. Ein Fehler?
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